Spirituelle Lebensberatung


Für die meisten Menschen ist die erste Begegnung mit Yoga eine, die große Freude auslöst. Es eröffnet sich ein Weg zu besserem Körpergefühl, Ruhe und Entspannung und manchmal auch größerer Sinnhaftigkeit im Leben. In diesen Yoga-„Flitterwochen“ ist plötzlich alles viel, schöner, besser, leichter.

Erfahrungsgemäß hält dieser Zustand nicht ewig an. Das Leben ist ein Auf und Ab und das ändert sich nicht unbedingt, wenn jemand Yoga macht. Spirituelle und allgemeine Lebenskrisen gehören dazuund sind ein ganz wichtiger Teil des Raums, in dem Entwicklung stattfindet.

In der spirituelle Lebensberatung bekommst du die Möglichkeit, zu reflektieren, wo du gerade stehst und welche Ressourcen dir zur Verfügung stehen. Du bekommst ein tieferes Verständnis davon, wie du die Werkzeuge des Yoga für dich nutzen kannst.

Die spirituelle Lebensberatung eignet sich besonders für einzelne Termine, immer dann, wenn du das Gefühl hast, irgendwo festzustecken und nicht wirklich voranzukommen. Bei längerfristigen oder tiefergehenden emotionalen Themen könnte dir (auch zusätzlich) die psychologische Yogatherapie weiterhelfen.

Mantras in der spirituellen Praxis

Die Wiederholung eines Mantras reinigt den Geist von Alltagsbelastungen und Glaubenssätzen und hebt ihn auf eine Schwingungsebene, die dem Göttlichen näher ist. Dabei gibt es verschiedene Arten und Weisen, wie genau du den Mantra in der Praxis nutzen kannst.

Du kannst den Mantra laut sprechen, vor dich hinflüstern oder still im Geist wiederholen. Gerade wenn der Geist unruhig ist und die Konzentration schwerfällt, kann die laute Rezitation sehr hilfreich sein. Das setzt natürlich voraus, dass auch der Raum dafür gegeben ist. In einer gemeinsamen Meditation mit anderen, bei der jede:r für sich praktiziert, oder gar beim Bahnfahren ist das eher keine Option.

Das Flüstern des Mantras bringt die Konzentration dann immer mehr nach Innen. Je leiser, desto subtiler und damit umso wirkungsvoller ist die Schwingung. Als höchste Form der Mantrawiederholung gilt es, wenn das Mantra im Geist in reine Stille übergeht.

Die Mantra-Meditation lässt sich auf verschiedene Weisen unterstützen. Ist der Geist unruhig, kannst du dir einen zusätzlichen Konzentrationspunkt suchen. Die klassischen Optionen sind hier das Herz als Raum der Emotionen oder der Punkt zwischen den Augenbrauen als Raum des Geistes. Aber auch andere Konzentrationspunkte sind möglich. Eine Mala kann ein zusätzlicher Anker sein, also eine Perlenkette, bei der du mit jeder Wiederholung des Mantras eine Perle weitergehst.

Mit Mantra ist klassischerweise eine bestimmte Meditationsformel, meist in Sanskrit, gemeint (mehr dazu hier). Aussprache und Melodie sollten am Besten von einem:r qualifizieren Lehrer:in gelernt werden. Um dabei den Mantra zu finden, der für dich geeignet ist, solltest du auf die Schwingung und besonders deren Wirkung auf dich achten. Gibt es vielleicht einen Klang, der dich anspricht, vielleicht auf eine Weise, die du mit dem Kopf gar nicht so recht erklären kannst? Etwas, Resonanz auslöst?

Wenn du einen Mantra gefunden hast, der dich anspricht, praktiziere eine Weile damit und beobachte, welche Wirkung er auf deinen Geist hat. Wenn er dir hilft, deinen Geist Stück für Stück in einen Zustand der Ruhe zu bringen, bleibe dabei. Die Kraft des Mantras entfaltet sich immer mehr, je regelmäßiger du damit praktizierst. Eine besondere Kraft bekommt deine Praxis mit der Einweihung in einen Mantra. Auch hierfür wendest du dich an eine: qualifizierte:n Lehrer:in.

Du kannst aber auch mit anderen Formeln meditieren. Eine Affirmation kann zum Mantra werden. Oder auch nur ein Wort wie Liebe, Frieden, Harmonie. Alles, was dich innerlich zur Ruhe kommen lässt, ist gut.

Mantra – Zauberworte des Yoga


Die Wiederholung des Mantras reinigt den Geist von Alltagsbelastungen und Glaubenssätzen und hebt ihn auf eine Schwingungsebene, die dem Göttlichen näher ist.

Ein Mantra ist nichts, was sich jemand ausgedacht hat, keine Dichtung oder Poesie. Mantras sind heilige Klänge, die in tiefer Meditation erfahren wurden (und werden). Die Praxis mit Mantras macht sich das Prinzip zunutze, dass alles im Universum Schwingung ist. Mananāt trāyate iti mantrah – der Mantra* ist, nach dieser klassischen Definition der Schriften, das, was den Geist beschützt und befreit.

Ein praktisches Beispiel aus dem Leben: In meinem Zimmer hängen einige Gitarren an der Wand. Manchmal treffe ich beim Sprechen (oder auch mit anderen Geräuschen, Niesen, Gähnen, Husten) unbeabsichtigt die Frequenz einer der Gitarrensaiten, die zu schwingen beginnt und hörbar wird. Wenn die Saite mit der Schwingung meines Klangs in Resonanz geht, wird die Saite aktiviert. Ähnlich ist es mit der Mantra-Praxis. Wenn die Schwingung des Mantra-Klangs deiner Schwingung entspricht, wird etwas in dir angestoßen, zum Klingen gebracht.

Im engeren Sinne ist ein Mantra eine Lautfolge in Sanskrit, der heiligen Sprache Indiens. Sanskrit gilt deshalb als heilig, weil die Sprache eine besondere Schwingungsebene hat. Ähnlich ist es zum Beispiel mit dem Hebräischen. Nicht umsonst werden Worte wie Halleluja oder Amen im Original gesprochen – mit der Übersetzung würde auf der Ebene der Frequenz etwas verloren gehen, abgesehen davon ist die Bedeutung so vielschichtig, dass die Festlegung auf ein einziges Wort sie nicht vollständig ausdrücken könnte.

Insofern kann der Begriff Mantra auch auf andere Sprachen ausgeweitet werden. Trotzdem ist der Mantra nicht beliebig. In den Schriften sind sechs Aspekte festgehalten, die den Mantra zu einem solchen machen: Der Ṛṣi, Seher, Lehrer, Meister (männlich oder weiblich), der oder die diesen Klang zum ersten Mal in Meditation erfahren hat. Zu manchen Mantras gibt es überlieferte Geschichten, wie zum Beispiel zum Gayatri Mantra und dem Weisen Viśvāmitra, der als sein Seher gilt.

Mātrā bezeichnet das Versmaß, das den Klang und die Schwingung des Mantras ausmacht. In den Feinheiten der Sanskritsprache, die zwischen langen und kurzen Vokalen, zwischen leichten und schweren Silben unterscheidet, ist dieser ureigene Rhythmus erhalten. Daher ist es für die Praxis mit Mantras auch so wichtig, sich mit Sanskrit zu beschäftigen oder die Aussprache zumindest von jemandem zu lernen, der/die die korrekte Aussprache gewährleistet. Darüber macht auch die Gleichwörmmitkeit in der Wiederholung, in Rhythmus und Klang, die Wirkung des Mantras auf den Geist aus.

Dem Mantra wird üblicherweise auch eine Iṣṭa-Devatā zugeordnet, eine Gottheit, die durch den jeweiligen Klang repräsentiert wird. Das kann eine konkrete personelle Darstellung sein, wie Shiva, Vishnu, Lakshmi oder Saraswati, aber auch ein abstrakteres Konzept wie das des göttlichen Atems (so’ham) oder der Essenz des Universums (om). Damit verbunden ist Bīja, wörtlich der Same oder Keim. Ein kurzer, einsilbiger Klang, der die Essenz des Mantras und des göttlichen Aspekts enthält und nicht übersetzbar ist. Letztendlich ist jede Silbe des Sanskrit-Alphabets ein Bīja Mantra, ein essentieller, göttlicher Klang, was sie Besonderheit der Sprache ausmacht.

Und schließlich kann sich durch intensives Japa, also die Praxis der Mantra-Wiederholung, Kīlaka, der Verschluss des Mantras, lösen, oder anders ausgedrückt, können sich innere Blockaden lösen, die dich daran hindern, dein volles Potenzial zu leben. Durch diesen Reinigungsprozess wird Śakti, die Kraft des Mantras, in dir erweckt.

Diese sechs Aspekte (Ṛṣi, Mātrā, Iṣṭa-Devatā, Bīja, Kīlaka, Śakti) sind es, die den Mantra charakterisieren und ihn von anderen Worten unterscheiden. Der Mantra kommt aus der göttlichen Quelle jenseits des rationalen Verstanden und beinhaltet damit die Möglichkeit, uns an diesen Ursprung wieder anzubinden (das Wort Yoga geht auf das Wort Joch zurück – das Verbindungsstück zwischen Zugtierund Ackergerät). Die Wiederholung des Mantras reinigt den Geist von Alltagsbelastungen und Glaubenssätzen und hebt ihn auf eine Schwingungsebene, die dem Göttlichen näher ist. Damit ist der Mantra einmachtvolles Werktzeug in der spirituellen Praxis.

*du wirst sowohl der Mantra als auch das Mantra in der Literatur finden. Der Mantra übernimmt den Artikel aus dem Sanksrit, wobei sich das Mantra mittlerweile so eingebürgert hat, dass es quasi durch „Gewohnheitsrecht“ ebenfalls richtig ist.

3 Chakras – Übung zum Singen und Sprechen

Nutze die feinstofflichen Energiezentren, um deiner Stimme beim Singen und Sprechen mehr Ausdruck zu verleihen.

Vielleicht hast du manchmal das Gefühl, nicht gehört zu werden, wenn du sprichst, dass deine Worte die Menschen um dich herum nicht erreichen. Vielleicht wird deine Kehle manchmal eng. Um insgesamt mit mehr Präsenz und der Unterstützung deiner ganzen Körpers zu sprechen und zu singen, empfehle ich dir auch die Übungen, die du unter diesem Link findest.

Mit der folgenden Methode kannst du die Energie von drei Chakras – Manipura, Anahata und Vishuddha, gezielt nutzen, um mit mehr Bewusstheit zu sprechen oder zu singen.

Wähle dir einen kurzen Satz, um die Techniken zu üben. Besonders gut eignet sich ein Mantra, wenn du damit bereits vertraut bist, z.B. om namah shivaya. Wenn du dir einen Satz in einer anderen Sprache aussuchst, wähle einen mit positiver Bedeutung. Du kannst auch ein Lied singen.


Manipura Chakra

Manipura Chakra befindet sich in der Lendenwirbelsäule, im Bereich des Bauches um den Nabel herum bzw. knapp oberhalb des Bauchnabels. Je nach Tradition unterscheidet sich die Lokalisierung leicht, für die Übung spielt die Genauigkeit keine Rolle. Nimm dir zu Beginn der Übung einen Moment Zeit, um den Bauch zu spüren – nimmst du vielleicht irgendwo Wärme oder ein Pulsieren wahr? Dort bringst du deine Aufmerksamkeit hin. Wenn du nichts im Besonderen wahrnimmst, spüre einfach den Bauch.

Beginne dann, ganz aktiv mit dem Bauch zu atmen. Beim Einatmen wölbt sich die Bauchdecke nach vorne, beim Ausatmen ziehst du sie wieder nach innen. Manipura Chakra ist der Sitz deiner Lebensenergie, deine Kraftquelle. Wenn die Energie hier gut fließen kann, schenkt dir das Selbstbewusstsein und Enthusiasmus.

Wiederhole dann neunmal oder öfter laut dein Mantra oder deinen Satz bzw. singe dein Lied. Die Aufmerksamkeit ist im Bauchraum, du atmest ganz bewusst und gibst Kraft in deine Stimme hinein.

1 Manipura Chakra

Nimm dir danach einen Moment in Stille, um der Schwingung deiner Worte nachzuspüren.

Die einzelnen Elemente stehen nicht für sich, sondern bauen aufeinander auf. Wenn du also zum zweiten Schritt übergehst, behälst du die tiefe Bauchatmung bei.


Anahata Chakra

Anahata Chakra befindet sich in der Brustwirbelsäule. Das spirituelle Herz ist nicht wie das physische leicht nach links versetzt, sondern mittig in der Brust. Nimm dir einen Moment Zeit, hineinzuspüren. Vielleicht beobachtest du ein Gefühl von Wärme, Pulsieren, vielleicht nichts im Besonderen.

Setze dich ganz bewusst aufrecht hin. Finde eine Sitzhaltung, in der dir das entspannt möglich ist. Lasse die Schultern nach hinten und unten fließen, hebe das Brustbein an, so dass der Brustraum auf der Vorderseite Weite erfährt. Anahata Chakra steht für Liebe und Lebensfreude. Lächle beim Sprechen oder Singen.

Wiederhole dann wieder neunmal oder öfter laut dein Mantra oder deinen Satz bzw. singe dein Lied. Die Aufmerksamkeit ist im Herzen, atme weiter tief in den Bauch (Manipura), lächle und gibt Liebe und Freude deine Stimme hinein. Lausche, wie sich der Klang deiner Stimme verändert.

2 Anahata Chakra

Nimm dir danach wieder einen Moment in Stille, um der Schwingung deiner Worte nachzuspüren.


Vishuddha Chakra

Vishuddha Chakra befindet sich in der Halswirbelsäule bzw. Kehle. Es ist das Zentrum der Kommunikation und damit für die Stimme besonders wichtig. Vishuddha Chakra ist auch mit dem Element Raum verbunden und gibt dir das Bewusstsein, den Raum mit deiner Stimme auszufüllen.

Stell dir ein Gefühl von Weite in der Kehle vor. Wenn dir das schwerfällt, atme zunächst ein paarmal bewusst zur Kehle hin und stell dir mit dem Ausatmen vor, wie der Bereich weit wird. Um Vishuddha Chakra beim Sprechen oder Singen zusätzlich zu aktivieren, artikuliere deine Worte besonders deutlich.

Wiederhole dann wieder neunmal oder öfter laut dein Mantra oder deinen Satz bzw. singe dein Lied. Die Aufmerksamkeit ist in der Kehle, atme weiter tief in den Bauch (Manipura), sitze aufrecht mit weiter Brust und lächle (Anahata) und sprich deine Worte deutlich aus. Stell dir dabei vor, den Klang in die Weite zu schicken. Lausche auch hier wieder, wie sich der Klang deiner Stimme verändert.

3 Vishuddha Chakra

Nimm dir danach wieder einen Moment in Stille, um der Schwingung deiner Worte nachzuspüren.

Der Körper als Resonanzraum beim Singen

5 Übungen für ganzheitlichen Gesang

Du kannst Singen als ganzheitliche, spirituelle Praxis üben, bei der der gesamte Körper als Resonanzraum genutzt wird. Gerade, wenn es dir schwerfällt, deinen Körper zu spüren, können dir die folgenden fünf Übungen helfen, dich besser wahrzunehmen.

So wird es dir möglich, beim Singen deinen ganzen Körper in Schwingung zu versetzen, Blockaden auf körperlicher und energetischer Ebene lösen sich und du fühlst dich freier und leicher.

Probiere es aus, wenn du eine oder mehrere dieser Übungen regelmäßig machst, wirst du auch feststellen, dass sich deine Stimme und deine Präsenz beim Singen von selbst verändern.

1. Praktiziere regelmäßig Entspannungstechniken, bei denen du deinen Körper wahrnimmst, z.B. Yoga Nidra oder Bodyscan.
Beobachte dabei deinen ganzen Körper sehr detailliert, möglichst neutral. Nimm alle Empfindungen wahr, wie z.B. kribbeln, pulsieren, aber auch, wenn du in einem Körperteil nichts spüren kannst. Das ist okay.
Nimm dir immer wieder Zeit, deinen Körper einfach nur wahrzunehmen.


2. Klopfe vor dem Singen deinen ganzen Körper ab. Beginne bei den Beinen, klopfe spürbar kräftig, aber liebevoll, mit den Handflächen, wandere weiter nach oben über Gesäß, Bauch, unteren Rücken, Brust, Schultern Arme. Klopfe mit den Fingerspitzen die Kopfhaut und besonders das Gesicht ab. Bringe so Lebendigkeit in deinen Körper.


3. Schüttel dich! Stell dich hin und beginne, aus den Knien heraus zu wippen. Lass die Arme und Schultern locker, so dass sie mitbewegt werden. Lass das Wippen stärker werden, dreh das Becken, so dass die Arme um den Körper herumschleudern und bring den ganzen Körper kräftig in Bewegung. Atme tief. Wenn andere Bewegungsimpulse dazukommen, geh ihnen nach. Wenn du Lust bekommst, zu tanzen, dann tanz! So löst du angestaute, feste Energien.


4. Stell dich aufrecht und entspannt hin. Atme in verschiedene Körperteile hinein. Atme über die Füße ein und aus. Die Beine, das Becken. Geh so detailliert vor, wie es sich stimmig anfühlt. Wenn es bei Tipp 1 Stellen gibt, die du wenig spürst, atme dort besonders hinein. In einem zweiten Schritt kannst du in verschiedene Körperteile hinein summen oder tönen. Spüre die Vibration zuerst da, wo du sie gut wahrnehmen kannst, dann dehne die Wahrnehmung immer weiter aus., bis du die Schwingung im ganzen Körper spürst.


5. Schalte den Kopf aus. Entspann dich. Ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan. Aber je mehr du im Kopf mit Techniken beschäftigt bist, damit, ob du etwas „richtig“ oder „falsch“ machst, desto weniger bist du im Spüren. Löse dich von den Vorstellungen und widme dich den Empfindungen im Hier und Jetzt. Sei liebevoll mit dir, auch wenn es mal nicht so klappt, wie du es dir vorstellst.

Von den Elementen zur Einheit des Lebens

Mutter Natur und du sind eins

Dein Körper besteht aus den gleichen Elementen wie alles um dich herum. Mit den Elemente Erde, Feuer, Wasser, Luft und Raum sind im Yoga grundsätzliche Qualitäten gemeint, die Urprinzipien des Daseins, aus denen sich alles zusammensetzt.

Das Element Erde ist das Prinzip all dessen, was fest ist, unbewegt, schwer, grobstofflich. Das Element Erde in dir, Knochen, Zähne, alles, was dieses feste Prinzip repräsentiert, ist das gleiche Element Erde wie das im Gestein der Felsen und Gebirge.

Das Element Wasser ist das Prinzip all dessen, was flüssig ist, fließend, feucht. Das Element Wasser in dir, das Blut, das durch deine Adern fließt, die Feuchtigkeit, die deine inneren Orgabe geschmeidig hält, alles, was flüssig ist, ist das gleiche Element Wasser wie das des Morgentaus, des Regens, der Flüsse und Ozeane.

Das Element Feuer ist das Prinzip all dessen, was heißt ist. Es hat eine transformierende Kraft und findet sich auch in der Elektrizität. Das Element Feuer in dir, die Wärme deines Körpers, das Verdauungsfeuer, die elektrischen Impulse deiner Nerven alles, was heiß ist, ist das gleiche Element Feuer wie das des Lagerfeuers, der Blitze und der Lavaströme der Vulkane.

Das Element Luft ist alles, was leicht ist, feinstofflich, beweglich. Das Element Luft in dir, der Atem, der in dich ein- und ausströmt, der Brust und Bauch bewegt, alles, was leicht ist, ist das gleiche Element Luft wie der Wind, der die Blätter der Bäume rascheln lässt.

Das Element Raum oder Äther ist das, was die Grundlage für die anderen Elemente ist, der absolute, reine, feinstoffliche Raum, der alles enthält. Das Element Raum in dir, in den Hohlräumen des Körpers, den Zwischenräumen der Gelenke, der Raum, denn du einnimmst, ist das gleiche Element Raum wie das des Raumes um dich herum, des sich in die Unendlichkeit des Weltalls ausdehnt. Alle Begrenzung ist Illusion.

Die Befreiung der Stimme

Freies Tönen löst Blockaden nicht nur in Vishuddha Chakra, sondern in deinem ganzen Energiesystem. Klang erzeugt Schwingung und kann damit alte, festgefahrene Energien lösen.

Welche Glaubenssätze über deine Stimme trägst du mit dir rum? Mir sind in den letzten Jahren, in denen ich Songcircle anleite, unzählige Menschen begegnet, die von sich sagen „Ich kann nicht singen“. Dahinter wartet oft eine unerfüllte Sehnsucht von „ich würde aber so gerne“. Dabei ist es so einfach. Wer sprechen kann, kann auch singen. Deine Stimme ist DEIN einzigartiges Instrument, um dich auszudrücken, und damit kannst du nichts, wirklich rein gar nichts, falsch machen.

Warum ist es dann trotzdem nicht so einfach? Wenn wir auf die Welt kommen, sind wir frei, auch was unsere Stimme angeht. Kleine Kinder leben uneingeschränkt die Lust aus, Laute zu erzeugen, ihre Stimme auszuprobieren. Und dann heißt es: nicht so laut! Später dann: du redest zu leise! Und irgendwann kommt dazu: „Du kannst nicht singen.“ Vielleicht auch: „Das ist alles Quatsch, was du sagst“. Unreflektiert setzen sich diese Glauenssätze in uns fest, und zwar nicht nur im Kopf, sondern auch auf körperlicher und energetischer Ebene.

Wenn vor dem Vortrag oder in einer Gesprächsrunde die Kehle eng wird, der Hals trocken, das Herz klopft, spürst du die Wunden dieser Sätze im Körper. Sitzt der Schmerz erstmal so tief, reicht in der Regel ein rein intellektueller Weg nicht aus, um das Problem aufzulösen. Aber wenn es sich so anfühlst, als wäre dein Körper in solchen Situationen dein Feind, dann kannst du beruhigt sein. Denn dein Körper ist gleichzeitig dein wichtigstes Werkzeug zur Heilung.

Das, was die Gefühle verursacht, sind Schmerzmuster aus der Vergangenheit. Das, was dir hilft, dich im Hier und Jetzt zu verankern, sind deine Körpersymptome. Sie zu beobachten, ist der erste Schritt. Zu fühlen, ohne intellektuell einzuordnen, zu benennen, zu bewerten. Schon das ist gar nicht so einfach. Im zweiten Schritt geht es darum, alles, was du da spürst, anzunehmen, willkommen zu heißen. Und das nicht nur als Gedanke im Kopf, sondern mit deinem gesamten Wesen, mit Körper, Geist und Seele.

Auf diesem Weg kann die Arbeit mit der Stimme weit mehr sein als ein Training im Sprechen und Singen. Es ist ein Weg zu dir selbst, zu Annahme und Akzeptanz. Diese Arbeit findet auf vielen Ebenen statt, sowohl geistig, als auch körperlich und energetisch. Sie erfordert den Mut, dich darauf einzulassen, die Grenzen, die du dir im Laufe deines Lebens angeeignet hast, zu überschreiten.

Auf der energetischen Ebene ist die Stimme vor allem mit Vishuddha Chakra verbunden. Das Energiezentrum, das dem Kehlbereich zugeordnet wird, lässt dich Raum einnehmen. Mit einem frei schwingenden Vishuddha Chakra bist du in der Lage, dich auszudrücken und mit deiner Umwelt in Kontakt zu treten, mit allen Mitteln der Kommunikation – Stimme, Sprache, Mimik, Gestik …

Die Praxis des indischen Nada Yoga, dem Yoga des Klangs, gibt dir den Raum, deine Stimme frei zu entfalten. Es gibt hier kein richtig oder falsch. Die indische Musik basiert auf dem Prinzip der Improvisation. Natürlich gibt es auch hier Regeln und Techniken, die man lernen kann. Wir nutzen aber vor allem den freien Aspekt der Praxis – Tönen, Ausprobieren, Experimentieren. Dem eigenen Klang lauschen.

Es ist auch egal, ob das, was dabei entsteht „schön“ klingt. Schön ist ohnehin eine subjektiv angelernte Bewertung. Wir sind durch unsere westliche Musik sehr auf Harmonie fixiert. Alles soll „schön“ zusammenklingen. In der indischen Musik sind die Dissonanzen willkommen. Die vermeintlich schrägen Klänge haben nicht mehr oder weniger Wert, sondern sind Ausdruck dafür, dass in unserer Welt ganz unterschiedliche Dinge und Ansichten aufeinandertreffen und alles nebeneinander seine Berechtigung hat.

Freies Tönen löst Blockaden nicht nur in Vishuddha Chakra, sondern in deinem ganzen Energiesystem. Klang erzeugt Schwingung und kann damit alte, festgefahrene Energien lösen. Von da aus kann es weitergehen. Letztendlich ist die Fähigkeit, beim Singen die Töne zu treffen, etwas, das nahezu alle Menschen lernen können. Und es hilft dir, ganz fein in den Bereich deiner Kehle hineinzuspüren.

Auf diese Weise deine Singstimme zu entdecken, kann dir auch helfen, dich beim Sprechen verbundener zu fühlen. Es kann dich in die Lage versetzen, deinen Worten Kraft zu geben. Und es gibt für jeden, der/die den Wunsch hat, zu singen, einen Weg. Willst du deinen Weg entdecken?

Möglichkeiten zur Einzelarbeit an deiner Stimme findest du hier.

Funktionaler Yoga in der Praxis

Hier möchte ich dir vorstellen, was Funktionaler Yoga ist und was das Thema einer Einzelsitzung bei mir sein wird. Einen weiteren Beitrag dazu findest du hier.

Ich habe den funktionalen Ansatz während meiner Yin Yogalehrer Ausbildung im Herbst 2020 kennengelernt. Bis dahin hätte ich nicht gedacht, dass es etwas geben könnte, das meine langjährige Yogapraxis und mein Unterrichten – in jeder Hinsicht, nicht nur auf Yin Yoga bezogen – so nachhaltig verändert. Bis dahin war ich zufrieden mit den Standards des Praktizierens und Unterrichtens, die ich gelernt hatte.

Zumindest war ich oberflächlich zufrieden. Aber irgendwo blieb immer eine gewisse Unsicherheit. In der eigenen Praxis äußerte sich das in dem immer wiederkehrenden Geühl von Frustration, wenn mein Körper nicht so funktionierte, wie ich es wollte bzw. wie es mir in Yogastunden suggeriert wurde. Im Unterrichten kam ich immer wieder an meine Grenzen, wenn ich Teilnehmer:innen nicht weiterhelfen konnte und das Gefühl hatte, nicht einschätzen zu können, was jemand gerade wirklich braucht.

Bis dahin hatte ich Yoga hauptsächlich so kennengelernt, wie es üblicherweise vermittelt wird: mit einem ästhetischen Schwerpunkt. Mit war ein äußeres Bild von verschiedenen Haltungen vermittelt worden. Im funktionalen Yoga geht es darum, deinen Körper kennenzulernen. Seine Bedürfnisse, seine Möglichkeiten, seine Begrenzungen. Basis dafür sind die anatomischen Grundlagen:

  • Skelettsegmente, insbesondere die wichtigsten Gelenke und ihr Bewegungsspielraum
  • Muskelgruppen, in welcher Haltung wird welcher Muskel wie beansprucht, welche Muskeln wirken zusammen, wie lässt sich die Dehnung verbessern
  • das Zusammenwirken von Dehnung und Kompression

Funktionaler Yoga fragt nicht, wie die Haltung aussehen soll. Es geht um die FUNKTION – was möchte ich gerade erreichen? Was kann die Haltung für MICH tun? Ist es eine Dehnung an einer bestimmten Stelle oder die Kräftigung einer Muskelpartie? Und das unterscheidet sich nicht nur von Mensch zu Mensch. Jedesmal, wenn du eine Haltung einnimmst, kannst du dir die Frage stellen, was sie JETZT für dich tun soll. Denn jede Haltung spricht unterschiedliche Körperpartien an.

Da Yoga in seiner Wirksamkeit auch nicht auf das Körperliche beschränkt ist, kann es auch sein, dass dein Ziel gar nichts mit Dehnung oder Kräftigung zu tun hat. Vielleicht möchtest du in der Haltung besonders zur Ruhe kommen. Vielleicht möchtest du den meditativen Aspekt betonen. Und dementsprechend richtest du deine Praxis aus. Die Asanas sind nicht dazu da, dass du deinen Körper in eine bestimmte Form bringst.

Bei jeder Asana kannst du dir die Frage stellen, was dich davon abhält, noch tiefer in die Stellung zu kommen. Spürst du Dehnung, ist es die Beweglichkeit des myofaszialen Gewebes (also der Muskeln und des Bindegewebes). Spürst du vielleicht Druck, könnte es Kompression sein – das heißt, im Gelenk stoßen Knochen aneinander, so dass der Bewegungsspielraum hier ausgeschöpft ist. Bist du übermäßig angespannt, kannst di Hilsmittel wie Kissen und Gurte nutzen.

Jeder Mensch ist anatomisch einzigartig. Eine Yogastunde mit mehreren Teilnehmern kann diese einzelnen Besonderheiten nur bedingt abdecken. Daher ist es wichtig, dass du dir deines Körpers selbst bewusst wirst. Gerade, wenn du in der Yogapraxis oft das Gefühl hast, dass dein Körper irgendwie nicht richtig ist, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Denn dein Körper ist immer richtig! Wirkliches Yoga beginnt erst dann, wenn du aufhörst, gegen deinen Körper zu kämpfen. Erst dann können sich die geistigen und spirituellen Aspekte der Praxis entfalten.

In der Einzelarbeit hast du die Gelegenheit, ganz individuelle Hinweise zu bekommen. Dazu, wie du die Bedürfnisse deines Körpers erkennst und wie du sie erfüllen kannst. Welche Hilfsmittel du nutzen kannst, um in eine Praxis zu kommen, die dir wirklich guttut. Du lernst, welche Haltungen gut für dich sind und auch, welche dir schaden können.

Wenn du Interesse an einer Einzelsitzung hast oder wissen möchtest, ob sie für dich hilfreich sein könnte, nimm gerne per E-Mail oder über das Formular Kontakt zu mir auf.

Psychologische Yogatherapie

Hier möchte ich dir vorstellen, was die Psychologische Yogatherapie ist, und was dich erwartet, wenn du zu mir in eine Beratungssitzung kommst.

Grundlage für die Psychologische Yogatherapie ist eine Yogalehrer:innen-Ausbildung. Als ganzheitliches System, das Körper, Geist und Seele in Einklang bringt, wirkt Yoga auf allen Ebenen des Seins und kann – regelmäßig praktiziert – Wohlbefinden grundlegend und dauerhaft verbessern. Dabei umfasst der integrale Yoga nach Swami Sivananda verschiedene Disziplinen.

In manchen Lebensphasen braucht es eine speziellere Unterstützung. Zum Beispiel wenn Veränderungen anstehen, oder auch wenn du das Gefühl hast, irgendwo festzustecken. Aber auch, wenn dir in der Yogapraxis oder bei anderen Gelegenheiten Gefühle und Emotionen begegnen, die dich belasten, die du aber nicht genau einordnen kannst. Besonders, wenn du das Gefühl hast, dass du dein Potential im Leben noch nicht wirklich ausschöpfst, kann die Psychologische Yogatherapie einen Weg zu einem authentischeren, glücklicheren Sein zeigen.

Gestalttherapie
Die Psychologische Yogatherapie basiert auf der Gestalttherapie, und kann mit weiteren Verfahren kombiniert werden. Der Kern dieser Arbeit ist das achtsame, wertschätzende Gespräch. Ich werde dir viel zuhören. Ich werde nicht bewerten, was du sagst. Du bist mit allem, was du mitbringst willkommen. Mit allen Geschichten, Gedanken, Fragen, Zweifeln und Gefühlen, mit deiner gesamten Persönlichkeit.

Gespräch
In diesem Raum, in dem alles sein darf und ausgesprochen werden kann, biete ich dir eine Reflexionsfläche, um dein Inneres offenzulegen und zu klären. Ich werde dir keine Ratschläge geben und erst recht keine Antworten. Ziel ist es, dass du dir deiner eigenen inneren Ressourcen bewusst wirst, Kontakt zu deiner inneren Stimme aufnimmst, und die Verbindung zu deinen seelisch-geistigen Selbstheilungskräften wieder herstellst.

Experiment
Neben dem Gespräch geht auch darum, aus der rein geistigen Reflexion ins Handeln zu kommen. Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Hier ist es wichtig, offen zu sein, sich einzulassen. Im geschützten Raum der Beratung kannst du lernen, dich mit der inneren Intelligenz deines Körpers zu verbinden und in die Tiefe deiner Emotionen hineinzuspüren. Die Arbeit mit inneren und äußeren Symbolen hilft dir, klarer zu sehen und zu verstehen.

Yoga
In der Psychologischen Yogatherapie stehen alle Werkzeuge des Yoga zur Verfügung: Neben den Asanas (Körperübungen), spielen Pranayama (Atemübungen) und Meditation Rolle. Auch Singen, Stille, Gebet, Achtsamkeit und Yogaphilosophie können eingesetzt werden, je nachdem, was dir besonders zusagt und wofür du offen bist. Im Schwerpunkt geht es um die seelisch-geistige Gesundheit, wobei es im Yoga keine grundsätzliche Trennung gibt. Hier wird Körper als Instrument genutzt und kann mit der Lösung psychischer Belastung ebenfalls gesund werden.

Übungen
Ich kann dir Vorschläge machen, und dir verschiedene der oben genannten Werkzeuge aus dem Yoga vorstellen. Wichtig ist dabei, die Übungen zu finden, die zu dir passen und die du realistisch und gut in deinen Alltag integrieren kannst. Je mehr Motivation aus dir selbst heraus kommt, umso besser. Du brauchst jedoch keine Vorerfahrung mit Yoga, um in eine Beratung der Psychologischen Yogatherapie zu kommen.

Da Veränderung langsam und in Schritten passiert, kann es sinnvoll sein, mehrere Beratungsgespräche wahrzunehmen. Manchmal kann ein einzelnes Gespräch ausreichen, um für dich die nötigen Klarheit zu bringen, um den Weg alleine weiterzugehen oder eine bestimmte akute Situation zu begleiten. Manchmal wird es hilfreich sein, wenn wir uns eine Weile regelmäßig sehen, manchmal sind Sitzungen mit längeren Abständen sinnvoll. Das Entscheiden wir zu Beginn und während unserer Zusammenarbeit gemeinsam.

Wenn du Interesse an einem Beratungsgespräch hast oder wissen möchtest, ob eine Sitzung für dich hilfreich sein könnte, nimm gerne per E-Mail oder über das Formular Kontakt zu mir auf.


Die Psychologische Yogatherapie hat auch ihre Grenzen. Es gibt Maßnahmen, die bei depressiven Verstimmungen, Ängsten und anderen leichten Beschwerdebildern auf der seelig-geistigen Ebene helfen können. Bei schweren Depressionen, Psychosen, in akuten suizidialen Phasen etc. ist eine klinische Behandlung durch medizinisches Fachpersonal unerlässlich.